Das Hormon Dehydroepiandrosteron, oder kurz gesagt DHEA und sein Sulfat DHEA-S, werden vorwiegend in der Nebennierenrinde gebildet. Noch vor der Pubertät beginnen die Blutspiegel von DHEA und DHEA-S deutlich anzusteigen, bis man in der Mitte der 20er-Lebensjahre wie bei vielen anderen Botenstoffen den hormonellen Lebensgipfel erreicht.
Wenn es an männlichen Geschlechtshormonen mangelt
Der Abfall an Testosteron, DHEA/DHEAS und Wachstumshormon (auch als die natürlichen »Anabolika« des Mannes und der Frau bezeichnet) führt nicht nur zu Störungen des Wohlbefindens, sondern auch zu diversen typischen Alterserkrankungen:
Geistig/psychisch:
Leistungsknick
Müdigkeit
Reduzierte
Verschlechtertes Gedächtnis
Depressivität
Verlust von sexueller Lust
Körperlich:
Weniger Körperbehaarung
Schwund von Muskeln und Hautdicke
Arthrose und Osteoporose
Fettzunahme an den Organen und im Bauchraum
Insgesamt verschlechterter Körperzustand
Blutarmut und schwaches Immunsystem
Achtung: Die genannten Symptome können auch Anzeichen für andere Hormondefizite (zum Beispiel Wachstums- und/oder Schilddrüsenhormon) sein, was ein Fachmann stets bei der Differenzialdiagnostik zu beachten hat.
Symptome eines Testosteron- und DHEA-Mangels (Quelle Römmler)
Wie ja bereits kurz angeteasert, wird bis in der Mitte der 20er-Lebensjahre wie bei vielen anderen Botenstoffen der hormonelle Lebensgipfel erreicht. Ab diesem Zeitpunkt fallen die Werte immer schneller ab: Bis zum 50. Lebensjahr halbiert sich der Blutspiegel von DHEA und DHEA-S; zwischen dem 70. und 80. Lebensjahr sind meist nur noch 10 bis 20 % der Gipfelwerte vorhanden (Römmler). Das alterstypische Nachlassen dieses Teils der Nebennierenrindenfunktion heißt, wie schon erwähnt, Adrenopause. DHEA ist das mengenmäßig am meisten produzierte Hormon des Körpers, es hat eigene Funktionen, dient aber auch als Prohormon, aus dem die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen gebildet werden. DHEA wirkt auf die Körperbeschaffenheit und psychische Verfassung ähnlich wie das Testosteron.
Klinisch bewiesene Effekte von DHEA (nach Römmler) sind:
• Herz- und Gefäßschutz
• Schutz vor Insulinresistenz (antidiabetische Wirkung)
• Hautprotektion (natürliche Elastizität, Fettigkeit, Dicke)
• Gelenk- und Knochenschutz (gegen Arthrose und Osteoporose)
• Verbesserung der Muskel-Fett-Relation, Body Composition
• Immunmodulation
• Verbesserung von Stressresistenz und Gedächtnis; Stimmungsaufhellung
• Schutz der Nerven und des Gehirns
• Verbesserung der männlichen Wechselsymptomatik
Lesen Sie unbedingt den weiterführenden Artikel zum Thema: Nutzen und Schwächen von DHEA
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Nicht ohne Grund wird das DHEA als Jungbrunnenhormon gepriesen
Dr. Angelika Hartmann studierte Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und ließ sich nach ihrer Facharztausbildung als Internistin, Rheumatologin und Sportmedizinerin in eigener Praxis in München nieder. Zu ihren Praxisschwerpunkten zählen die präventive Medizin, Psychosomatik, Trainingstherapie, Ernährungsmedizin und Hormonersatztherapie. Neben ihrer Tätigkeit als Ärztin hält Angelika Hartmann Ärztefortbildungen und Firmenseminare zu den Themen Prävention, Anti-Aging, Work-Life-Balance und Burn-out. Sie ist außerdem als Ausbilderin und Trainerin im Sport- und Fitnessbereich aktiv.
Es schützt das Herz, die Haut, Gelenke und Knochen. Es beugt Insulinresistenz vor und damit einem Diabetes mellitus und einem metabolischen Syndrom und senkt somit auch das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko. Durch DHEA wird die Muskel-Fett-Relation des Körpers (Body Composition) in willkommener Weise beeinflusst sowie das Immunsystem, die Stimmung und das Gedächtnis verbessert. In manchen Aspekten ist DHEA ein Gegenspieler des Stresshormons Cortisol und somit stressmindernd. Es verhindert Stressschäden, dient als Schutz der Nerven und des Gehirns und führt zu einer Verbesserung der männlichen Wechselsymptomatik. Der Ersatz von DHEA wirkt bei einigen Symptomen sehr schnell binnen Tagen, dies sind vor allem Verbesserung der Vitalität, Stressresistenz und die Stimmungslage. Andere »Dauerbaustellen« wie metabolisches Syndrom mit Bauchfettvermehrung oder Knochendichteminderung brauchen für die Sanierung Monate bis Jahre.
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DAUERSTRESS KILLT DHEA
Wie bereits beschrieben, ist DHEA der Gegenspieler des Stresshormons Cortisol. Das heißt, immer wenn der Terminkalender überquillt und wir dann noch schnell eine Extraaufgabe erledigen sollen, brauchen wir DHEA, damit die Stresshormone ausgeglichen werden und wir innerlich wieder zur Ruhe kommen. Ist man im Dauerstress, verbraucht man besonders viel DHEA. Damit läuft man Gefahr, den Produktionsort des Hormons, die Nebennierenrinde, zu überanstrengen. Je weniger DHEA dann hergestellt wird, desto geringer ist die Stressresistenz – ein Teufelskreis entsteht, der zu Müdigkeit und Erschöpfung führt.
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Die typischen Zeichen eines DHEA-Mangels können also auch schon bei jüngeren Menschen auftreten
• fettarme Haut, dünnere Haare und trockene Augenschleimhaut
• hohe Lärmempfindlichkeit
• geringe Stresstoleranz
• reduzierte Vitalität und Energie, Leistungsknick, Müdigkeit
• erhöhte Infektneigung durch Verschlechterung des Immunsystems
• schlechte Stimmung, depressive Verstimmungen
• Unsicherheit, Ängstlichkeit
• schlechtes Gedächtnis
Die geschilderten Symptome können aber auch im Rahmen anderer Hormondefizite vorkommen. Stellt der Arzt bei Ihnen einen DHEA-Mangel fest, sollten Sie überprüfen, wie gestresst Sie tatsächlich sind und was Sie sonst noch gegen Stress tun können.
WAS BEI DHEA-MANGEL HILFT
Der Ersatz von DHEA ist ein guter Weg aus der Erschöpfung, muss aber zwingend auf ärztliche Anordnung erfolgen, denn bei falscher Dosierung können sich gegenteilige Effekte ergeben. Auch darf die Einnahme von DHEA niemals ohne Einbeziehung der anderen drei Säulen erfolgen, nämlich richtige Ernährung, richtige Bewegung und Stressabbau. Wie von der Arbeitsgruppe um PD Römmler aus München empfohlen, wähle ich die Hormondosis bei allen Hormonersatztherapien anfangs immer eher zu niedrig und erhöhe sie dann nach entsprechender Laborkontrolle (sogenannte Step-up-Therapie). Das Problem besteht nämlich darin: Wird die Hormondosis zu hoch gewählt, hat das eine – keinesfalls erwünschte – Unterdrückung der körpereigenen Hormon produktion zur Folge, was einer medikamentöse Therapie und nicht einer Hormonersatztherapie (HRT) entspricht. Des Weiteren gilt zu beachten, dass die meisten Hormone vom Körper ineinander umgewandelt werden können. Deshalb treten bei einer Überdosierung oft Nebenwirkungen nicht nur durch das eigentlich substituierte Hormon auf, sondern auch durch den unvorhersehbaren Anstieg von mehreren anderen Hormonen. Und die Hormonersatztherapie soll nur eine kleine Unterstützung sein, ein Anstoß, damit sich der Körper selbst regeneriert. Eine DHEA-Überdosierung kann bei Männern neben Brüstewachstum und sexueller Lustlosigkeit auch Ödeme mit Gewichtszunahme, Müdigkeit sowie eine Erhöhung des prostataspezifischen Antigens (PSA) auslösen.
Achtung:
Die PSA-Werte müssen – auch bei einer Gabe von Testosteron – regelmäßig kontrolliert werden, da sie Hinweise auf eine Prostatavergrößerung bis hin zum Prostatakrebs sein können. Außerdem ist die Einnahme von DHEA wie die der meisten Hormone bei schon vorliegenden Krebserkrankungen nicht erlaubt.
Das DHEA Ihres besten Freundes, das diesem zu jugendlicher Frische und neuem Elan verhilft, kann bei Ihnen also fatale Folgen haben. Hormone sollten Sie deshalb nie ohne ärztliche Verordnung einnehmen! Die für Sie richtige Menge bestimmt die Ärztin/der Arzt je nach Ausgangsspiegel, Unterhautfettgewebe, Körpergewicht etc. Die Dosierung bewegt sich in der Größenordnung von 15 bis 75 mg pro Tag. Das Hormon wird als Kapsel eine halbe Stunde vor dem Frühstück eingenommen.
Fallbeispiel:
Brustwachstum durch zu viel DHEA Zu mir kam ein verzweifelter Mann in die Praxis, der unter plötzlich gewachsenen Brüsten und unter Libidoverlust litt. Er hatte im Internet Hormone bestellt und 50 mg DHEA pro Tag eingenommen. Nach sechs Monaten traten die geschilderten Nebenwirkungen auf. Als ich seinen DHEA-Spiegel bestimmte, lag er im Normbereich. Woher rührten dann diese Nebenwirkungen? Der Grund für seine äußerliche Feminisierung waren die vorhin erwähnten Hormonumwandlungen, die besonders in der Leber und im Fettgewebe stattfi nden. Das DHEA wurde nicht in Testosteron umgewandelt, sondern in Östrogen, was normalerweise auch erwünscht ist. Wenn aber durch Übergewicht schon erhöhte Östrogenspiegel vorliegen, kann es unter DHEA zusätzlich zu einer Steigerung und damit zu der Verweiblichung des Aussehens kommen. Durch die zu hohen Östrogenspiegel wurde über den Rückkoppelungsmechanismus dann auch noch die körpereigene Testosteronproduktion gedrosselt. Da die Libido auch mit der Höhe des Testosteronspiegels zusammenhängt, ging diese mit in den Keller. Deshalb muss man bei einer DHEA-Gabe auch den Östronund Östradiolspiegel vorher und nachher messen und berücksichtigen
Fazit:
Die hormonellen Ausgangswerte und die darauf basierende Dosis einer Substitution sind entscheidend! Es sind viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung vonseiten des Arztes sowie eine regelmäßige Kontrolle notwendig.
Autorin: Dr. Angelika Hartmann
(Quelle: Für Männer – Leben Sie Ihr Potenzial!)
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