Im Winter ist der Körper anfällig für Krankheiten, das weiß jeder – doch wenn sich im Frühling die ersten Sonnenstrahlen blicken lassen, werden Viele unvernünftig. Die richtige Auswahl von Nahrung und Gewürzen kann den Körper gesund halten.
Auch wenn uns die Sonne in den letzten Tagen immer häufiger besucht, ist es noch kein Grund, in leichten Jacken spazieren zu gehen. Denn das ist die Zeit, wo die Menschen durch Unvernunft am häufigsten krank werden.
Damit dies nicht so leicht passiert, sollte man sich wetterentsprechend anziehen und regelmäßig Sport treiben, damit das Immunsystem stark bleibt. Zudem gibt es noch einen Trick mit warmen Gewürzen: Gewürze sind die ganz besonderen Prachtstücke in jeder Küche. Sie heizen den Körper an und fördern die körperliche Gesundheit und das seelische Wohlempfinden des Menschen. Praktisch alle Gewürze fördern die Sekretion durch die Nase, sie schärfen die Sinneswahrnehmung und regen die Verdauung an.
Medizin oder nur Gewürze?
Die traditionelle chinesische Medizin macht es bereits seit Jahrtausenden vor. Dort werden die Gewürze als Medikamente eingesetzt. Bei der richtigen Dosierung regen sie den Stoffwechsel und die Verdauung an, stärken das Herz-Kreislauf-System, fördern die Durchblutung, stärken die Nerven, helfen bei Erkältung, Heiserkeit und Husten und lindern Rheuma.
„Unsere Nahrung sollte unsere erste Medizin sein“, das ist die Lehre der jahrtausenalten indischen Ayurveda. Sie bedient sich der Gewürze sehr ähnlich wie die Chinesen. Die zentrale Rolle spielt dabei der Verdauungstrakt, das sogenannte „Verdauungsfeuer“. Wenn das Verdauungsfeuer gut funktioniert, strahlen die Augen, das Gesicht bekommt eine frische Farbe, die Haut wird warm und glänzend und die Stimmung hebt sich. Das Verdauungsfeuer ist für die Umwandlung der Nahrung in Energie und die optimale Versorgung des Körpers mit Nährstoffen zuständig. Es hat eine große Gewichtung für Wärmeprozesse, Gesundheit, Immunität und Stärke.
Gewürze wie Ingwer, Kardamom, Zimt, Curry, Galgant, Chili, Paprika, schwarzer Pfeffer und Senfsamen wärmen von Innen und heizen das innere Feuer richtig an. Diese Gewürze zeichnen sich oft durch Schärfe aus. Sie wirken vor allem antiseptisch und helfen, Bakterien abzutöten oder zu reduzieren. Aus diesem Grund werden sie mit großer Vorliebe in Asien, Afrika und arabischen Ländern verwendet.
Es gibt verschiedene Wege, diese Gewürze im Essen oder in Getränken zu verarbeiten. Eine Möglichkeit für Getränke ist der traditionelle indische Chai, den man übrigens sehr gut selbst zubereiten kann. Dieser schmeckt leicht würzig, da Gewürze wie Ingwer, Nelken, Zimt, Anis, Fenchelsamen, Pfeffer und Kardamom ihn aufleben lassen. Des Weiteren kann man sich der zahlreichen Süßspeisen aus dem indischen und südostasiatischen Raum bedienen, dort stehen sie jeden Tag auf dem Speiseplan. Oder man peppt die europäischen Gemüsepfannen mit spannenden Gewürzen auf. Experimentieren lohnt sich!
Wärmespendende Nahrungsmittel aus Mitteleuropa
In den mitteleuropäischen Breiten sind es vorwiegend Nahrungsmittel wie Walnüsse, Haselnüsse, Maronen, Trockenfrüchte, Linsen und Hafer, die Wärme verleihen. Die traditionellen Wintergemüse wie Rotkraut, Lauch, Kürbis, Kohl, rote Rüben und Pastinaken sollten aber auch auf keinen Fall vergessen werden. Diese Lebensmittel kann man sehr gut in Suppen und Eintöpfen zubereiten, denn so bringen sie besonders gut Wärmeenergie in das Essen. Deshalb sind gekochte Mahlzeiten im Winter dem Salat oder den belegten Broten vorzuziehen. Denn unvorbereitete Speisen wie Salat benötigen sehr viel Energie, bis sie vollständig verdaut sind.
Nutzen aus den erwärmenden Gewürzen kann man durch regelmäßige Anwendung und richtige Dosierung ziehen. Besonders in der kalten Jahreszeit können uns diese Gewürze vor Infekten schützen, oder uns nach einem längeren Winterspaziergang oder dem Joggen wieder erwärmen. Denn durch den längeren Verdauungsweg setzen die Gewürze ihre wärmende Energie gleichmäßig und für längere Zeit frei.
Worauf sollte man lieber im Winter verzichten?
Mit Lebensmitteln wie Milchprodukten, Koffein und Alkohol sollte man im Winter recht sparsam umgehen, da sie eher eine kühlende Wirkung auf den Körper haben. Für die Kräuter gilt das Gleiche – Dill, Petersilie, Pfefferminze, Zitronenmelisse und Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten, Bananen und Äpfel sorgen für eine Abkühlung an warmen Tagen. Sie sollten diese daher dem warmen Sommer vorbehalten.
Alles über eine schonende Zubereitung Ihres Essens erfahren Sie hier: Richtig Kochen, aber wie?
Marina Lewun
Quellenangaben:
1. „Nature Fitness“, 06/2010, S. 52-55
2. „Eve“, 06/2012, S. 6-11