Softdrinks sind nicht nur aufgrund des hohen Zuckeranteils schlecht für den Körper. Wie eine Bonner Studie ergeben hat, leiden auch die Knochen unter einem erhöhten Konsum von Cola, Limonade & Co.
Softdrinks gehören mit Sicherheit bei den wenigsten zu den üblichen Sportgetränken. Viele gönnen sich höchstens während einer harten Ausdauerbelastung wie beim Marathon oder Triathlon oder in der Pause bei einem 5-Satz Match beim Tennis einen kleinen Schluck Cola. Schließlich bekommt der Körper mit den schnell verfügbaren Kohlenhydraten im Zucker einen neuen Energieschub. Doch viel häufiger sollte man nicht zu Softdrinks greifen. Vor allem für Kinder ist Cola nicht nur aufgrund des hohen Zuckeranteils ungesund.
Wie eine Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE), das der Universität Bonn angegliedert ist, ergeben hat, weichen Softdrinks buchstäblich die Knochen auf. Genauer gesagt enthalten die Knochen von Jugendlichen, die viele Softdrinks konsumieren, deutlich weniger Mineralien als bei vergleichbaren Teenagern, die nur selten ein Glas Cola trinken. Je weniger Mineralien im Knochen sind, desto mehr leidet die Stabilität und die Knochendichte. Die Knochen sind weniger belastbar und brechen schneller. Zudem ist das Osteoporose-Risiko im Erwachsenenalter deutlich erhöht, wenn man in seiner Kindheit viele Softdrinks konsumiert.
Warum die Knochen durch Cola leiden, ist noch nicht endgültig geklärt. Die Bonner Wissenschaftler, die ihre Untersuchung im „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht haben, berufen sich dabei auf die Ergebnisse der DONALD-Studie des FKE („DONALD“ steht für DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study), bei der seit 1985 die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen dokumentiert wird. Zu der Donald-Studie gehört eine Untersuchung mittels einer Computertomographie, bei der der Mineralgehalt in den Kochen gemessen wird. Dabei stellten die FKE-Forscher einen klaren Zusammenhang zwischen der konsumierten Menge Softdrinks und dem Mineralgehalt fest.
Je mehr Limo die Kinder und Jugendlichen zu sich nahmen, desto weniger Mineralien waren in den Knochen vorhanden. Wie die Forscher festgestellt haben, schadet dabei vor allem koffeinhaltige Limonade den Knochen und damit der Gesundheit. Warum das so ist, ist den Forschern dabei allerdings noch nicht klar.
Tatsächlich stellten sie aber noch einen zweiten negativen Effekt fest, der allerdings nur indirekt auf den erhöhten Softdrink-Konsum zurückzuführen ist. Denn laut FKE nehmen die Jugendlichen, die mehr Cola oder Limo trinken, weniger Proteine in der Nahrung zu sich, die für den Knochenaufbau von Kindern sehr wichtig sind. Dies ist aber wohl eher auf den allgemeinen Lebenswandel als auf den Einfluss der Softdrinks zurückzuführen.
Um den Kochen nicht langfristig zu schaden, sollten Kinder und Jugendliche also auf Cola und Limonade besser verzichten. Leider kann man den negativen Effekt der Softdrinks durch einen erhöhten Milchkonsum in der Ernährung nicht kompensieren. Denn wie der Autor der Studie, Lars Libuda betont, hat Milch keinen Einfluss auf die Mineraliendichte im Knochen.
Die Spätfolgen durch den Mineralienmangel sind Osteoporose und damit ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Im Erwachsenenalter kann man leider nicht mehr kompensieren, was in der Kindheit beim Knochenaufbau schiefgegangen ist. Daher sollte man darauf achten, dass der Nachwuchs nur zu feierlichen Anlässen ein Glas Cola bekommt.
Christian Riedel