Comic-Held Popeye wird stark durch Spinat. Nur ein Dose und seine Muskeln wachsen um ein Vielfaches. Auch bei realen Menschen gilt Spinat als sehr gesund. Aber sorgt er wirklich für ein höheres Muskelwachstum? Eine Studie aus den USA lieferte nun interessante Ergebnisse dazu!
Spinat ist gesund
Der Fakt, dass das grüne Blattgemüse gesund ist, wird wohl kaum jemanden überraschen. Wem wurde als Kind nicht gefühlt hundertfach vorgebetet, wie wichtig es sei, ausreichend Spinat zu essen? Diese weitverbreitete Meinung hat durchaus ihre wissenschaftliche Grundlage, so enthält Spinat beispielsweile die essentiellen Spurenelemente Zink und Eisen.
Allerdings ist besonders der Eisengehalt nicht so hoch, wie immer angenommen wurde, 100g frischer Spinat enthalten nur 3,5 bis 4 Milligramm Eisen. Nichtsdestotrotz ist Spinat bekanntermaßen ein hervorragender Vitaminlieferant und versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium und Kalium. Und auch zum Abnehmen ist Spinat hervorragend geeignet: Das Blattgemüse enthält pro 100g Frischware nur 12 Kalorien.
Fitmacher Spinat
Gerüchten zufolge war Popeye ein Versuch in den USA, die Kinder dazu zu bringen, mehr Spinat zu essen. Ob das geklappt hat, ist nicht bekannt. Doch seit Popeye sich mit Spinat dopt, gilt das Blattgemüse bei vielen als Fitmacher. Vor allem das darin enthaltene Eisen soll das Muskelwachstum beschleunigen.
Tatsächlich haben US-Wissenschaftler der Rutgers-Universität in New Brunswick herausgefunden, dass das Muskelwachstum durch bestimmte Substanzen im Spinat angeregt werden kann. Doch leider reicht dafür keine Dose Spinat, wie es beim Comichelden der Fall ist.
Täglich ein Kilo Spinat
Die US-Forscher experimentierten allerdings mit Ratten und nicht mit Comicfiguren. Bei ihrer Untersuchung teilten sie die Nager in 2 Gruppen ein, die beide fast identisch ernährt wurde. Allerdings wurde die eine Gruppe auf „Popeye-Diät“ gesetzt, während die anderen Ratten zwar ähnliche Nährstoffe, aber keinen Spinat bekamen. Tatsächlich konnten die Forscher nachweisen, dass die Muskeln der Spinat-Ratten nach wenigen Wochen größer waren, als die der Kontrollgruppe. Der Effekt lässt sich auf den Menschen aber nur schwer ummünzen. Denn um einen ähnlichen Effekt zu erreichen, müsste man am Tag mindestens 1 Kilo des Blattgemüses zu sich nehmen, damit die Muskeln tatsächlich anfangen zu wachsen.
Wahrscheinlich wusste Elzie Crisler Segar vor gut 90 Jahren noch nicht, wie viel Wahrheit in seiner Zeichnung steckt. Allerdings ist es nicht das Eisen, das stark macht. Vielmehr stecken im Spinat wohl Substanzen, sogenannte Phytoecdysteroide, die in ihrem Aufbau den körpereigenen Steroidhormonen ähneln. Und diese können beim Mensch unter anderem für ein gesteigertes Muskelwachstum sorgen.
Ob die Phytoecdysteroide auch bei Menschen wirken und ebenfalls das Muskelwachstum ankurbeln können, wollten die US-Forscher um Ilya Raskin in weiteren Studien herausfinden. Dafür stellten sie ein Elixier mit hochkonzentriertem Spinatextrakt her und gaben dies sowohl Mäusen als auch Menschen zu trinken. Und wie bei dem Zaubertrank bei Asterix wuchsen bei beiden Gruppen die Muskeln.
Doping mit Spinat
Wurde den Muskeln der Mäuse Spinat über die Ernährung zugeführt, nahmen die Eiweißproduktion und damit das Wachstum der Muskelzellen um bis zu 20 % zu, so die Forscher. Die Ratten hatten beispielsweise in ihren Vorderpfoten zwischen 18 und 24 % mehr Kraft, ohne dabei speziell zu trainieren. Nun möchten die Forscher herausfinden, warum diese Wirkung eintritt und ob man sie auch gezielt verstärken kann.
Vor allem für Körperbehinderte oder nach einer Verletzung könnte ein Spinatextrakt bei der Rehabilitation helfen, wenn sich die Ergebnisse bestätigen. Ob bei den nächsten Olympischen Spielen Athleten bei der Dopingprobe auf Spinat getestet werden, bleibt dagegen nur ein Gerücht.
Spinat-Rezept: Pesto-Rindfleischröllchen mit Blattspinat und Gnocchi
Zutaten für 2 Personen:
– 200 g Gnocchi (Kühltheke)
– 2 Zweige Thymian
– 1 kg junger Blattspinat (frisch oder 300 g tiefgekühlt)
– Salz
– 4 (à 50 g) Minutensteaks vom Rind Pfeffer
– 30 g Pesto (Glas)
– 1 (100 g) Zwiebel
– 1 Knoblauchzehe
– 3 EL Olivenöl
– 20 g geriebener Parmesan
– frisch geriebene Muskatnuss
- Die Gnocchi nach Packungsangabe kochen. Den Thymian waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. Spinat verlesen, putzen und waschen. Den Spinat in kochendem Salzwasser 2–3 Minuten blanchieren, dann herausnehmen, kalt abbrausen und abtropfen lassen. Danach ausdrücken und grob hacken.
- Die Steaks kalt abbrausen, trocken tupfen, zwischen Frischhaltefolie legen und flach klopfen. Jedes Steak mit Salz und Pfeffer würzen, mit 1 TL Pesto bestreichen, aufrollen und jeweils mit einem Holzspießchen verschließen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Den Spinat hinzufügen, 2–3 Minuten mitdünsten. Mit Parmesan bestreuen und mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen.
- 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Gnocchi darin 2–3 Minuten braten. Mit Salz, Muskat und Pfeffer würzen. Das restliche Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen, die Steakröllchen darin bei mittlerer Hitze von allen Seiten jeweils 2–3 Minuten anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Spinat und Gnocchi anrichten. Die Gnocchi mit Thymian bestreuen.
1 Portion (440g) liefert 550 kcal, 32g Fett, 35g Kohlenhydrate und 36g Eiweiß. Die Energiedichte liegt bei 125 kcal/100g.
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Christian Riedel
Quellenangabe:
1. http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jf073059z