Darts WM 2021: Die wichtigsten Regeln

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Die Darts WM 2021 im Ally Pally steht vor der Tür! Beim Spiel mit den Pfeilen gibt es eigentlich keine Ausreden. Neben einem Board und den Wurfgeräten braucht es nur etwas Platz und ein paar wenige Regeln. Dann kann‘s schon losgehen. Man wird schnell merken: Darts macht Freude und birgt ein enormes Suchtpotenzial – schon lange, und nicht nur zu Corona-Zeiten. Wir haben im Hinblick auf die Darts WM 2021 im Ally Pally für euch die wichtigsten Spielarten und Regeln zusammengefasst.

Was ist der Unterschied zwischen Softdarts und Steeldarts?

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Das Buch zum Thema

Wenn man seinen Idolen im Ally Pally originalgetreu nacheifern möchte, ist man beim Steeldarts sicher richtig. Wie der Name schon sagt, bestehen die Spitzen aus Metall, während beim Softdarts, auch E-Darts genannt, Kunststoffspitzen zum Einsatz kommen. Steeldarts sind schwerer, aber auch um einiges größer: Sie dürfen eine Länge von 30,5 cm und ein Gewicht von 50 Gramm nicht überschreiten. Die Pfeile der Stars wiegen in der Regel aber nicht viel mehr als die Hälfte – wenn überhaupt. Softdarts bringen dagegen maximal 21 Gramm auf die Waage, erst 2019 setzte man das Höchstgewicht um drei Gramm herauf. Mit einer Länge von 16,8 cm sind sie etwas mehr als halb so groß wie Steeldarts, allerdings kann diese je nach Automat variieren.

In deutschen Kneipen wird hauptsächlich E-Darts mit Softdarts betrieben. Die Gründe für die Unterschiede liegen auf der Hand, schließlich soll das E-Board möglichst lange halten. Tatsächlich ist es so, dass Steeldarts die kostenintensivere Spielart ist. Je nach Trainingsintensität kann das Sisalfaserbrett nach einiger Zeit gerade bei beliebten Feldern größere Verschleißspuren aufweisen, was irgendwann den Kauf eines neuen Boards erfordert. Sollte die Spitze eines Pfeils beschädigt sein, ist auch der Austausch bei Steeldarts aufwendiger als nur eine neue Plastikspitze einzudrehen. Dafür aber wird beim Steeldarts keinerlei Strom benötigt.

Die Krux mit dem Rechnen

Je tiefer die Zahl, desto mehr Wege gibt es, seine Restpunktzahl auf null zu bringen – und die Stars haben in der Regel binnen Sekunden einen ganz bestimmten Weg im Kopf. Zielen Dartspieler also nicht nur unglaublich gut, sondern sind auch noch Mathematik-Großmeister? Das kleine Einmaleins werden wohl alle beherrschen, insbesondere die Caller, die die Punktzahl der drei geworfenen Pfeile rasant zusammenzählen und ausrufen.

Allerdings haben die Spieler bei mehreren Stunden Training täglich sämtliche Finishs schon fast bis zum Erbrechen beackern dürfen, dass sie alle möglichen Lösungsmöglichkeiten einfach bereits im Kopf haben. Möglicherweise rentiert sich hier die Entscheidung für E-Darts, denn hier übernimmt der Computer die Rechnung, während beim Steeldarts der Spieler seine grauen Zellen anstrengen darf. Aber auch hier gilt: Übung macht den Meister!

Wie hoch muss die Dartscheibe ahängen?

Das Regelwerk unterscheidet sich in beiden Spielformen des Darts nur noch marginal. Korrekt montiert ist ein Steeldartboard, wenn sich das Bullseye auf einer Höhe von 1,73 m befindet. Beim Softdarts ist der Mittelpunkt der Scheibe auf einer Höhe von 1,72 m, also einen Zentimeter tiefer, anzutreffen.

Wie ist der Abstand zur Dartscheibe?

Die Abwurflinie, das Oche, das man mithilfe eines Teppichs oder eines Lasers zuhause gut markieren kann, ist bei beiden Spielarten 2,37 m vom Brett entfernt. Bis 2015 stand der Spieler beim E-Darts noch 2,44 m vom Board entfernt. Die diagonale Entfernung vom Bullseye zur Abwurflinie beträgt 2,93 m.

Darts: Der Stand am Oche – Position und Stellung vom Fuß

Wenn die Scheibe erst einmal hängt, geht es ans Werfen. Dafür müssen sich die Spieler hinter der Abwurflinie befinden. Zentral vor dem Board zu stehen, ist kein Muss. Sollten die Werfer eine bessere Position links oder rechts versetzt ausgemacht haben, gilt es eben, die Verlängerung der Markierung nicht zu übertreten. Eine Aufnahme besteht immer aus drei Pfeilen, es sei denn, der Spieler kann das Leg mit weniger als drei Pfeilen beenden oder er überwirft sich. Die Darts müssen einzeln und unmittelbar nacheinander in Richtung des Boards geworfen werden. Dabei muss mindestens ein Fuß den Boden berühren.

Rein theoretisch besitzt der Spieler pro Wurf ein Zeitlimit von einer Minute, also drei Minuten pro Aufnahme. Dieses wird allerdings so gut wie nie nicht einmal ansatzweise ausgereizt – und würde wohl auch als eher unsportlich gelten. Beim Steeldarts werden nur die Punkte der Pfeile gezählt, die nach Ende der Aufnahme noch im Board stecken. Bei den Profis ist die Ansage des Callers ausschlaggebend. Abpraller, sogenannte Bouncer, gehen nicht mit in die Wertung ein. Beim E-Darts kommt es darauf an, ob der Mechanismus im jeweiligen Feld reagiert. Landet ein Pfeil im Flight eines zuvor geworfenen Pfeils, ein sogenannter Robin Hood, werden ebenfalls keine zusätzlichen Punkte gezählt.

501 Double Out: Der Standardmodus beim Darts

Nicht nur bei den Profis, auch bei versierten Hobbyspielern, ist der Modus »501 Double Out« am weitesten verbreitet. Ziel des Spiels ist es hier, die Startpunktzahl von 501 so schnell es geht herunterzuspielen und das Leg vor dem Gegenspieler mit dem passenden Doppelfeld (oder dem Bullseye bei 50 Punkten) zu beenden, also die Punktzahl auf null zu bringen. Die in einer Aufnahme geworfenen Punkte werden jeweils vom Ausgangswert abgezogen, danach ist der Gegner dran.

Um 501 Punkte auf null zu bringen, werden mindestens neun Würfe benötigt. Gelingt dies in einem seltenen Fall, spricht man von einem Neundarter. Die höchste Punktzahl, die mit drei Würfen eliminiert werden kann, ist die 170 – mit zwei Würfen in die Triple-20 und einen ins Bullseye. 169, 168, 166, 165, 163, 162 und 159 sind jedoch nicht zu checken, sie sind die sogenannten Bogey-Nummern, weil diese Werte mit drei Pfeilen nicht zu eliminieren sind.

Ist die erzielte Punktzahl einer Aufnahme höher als gefordert, hat sich der Spieler überworfen. Der Gegner ist dran, und bei der nächsten Aufnahme geht es mit derselben Ausgangsposition weiter. Hat ein Spieler im Modus »Double Out« nur noch einen Punkt Rest, zählt dies ebenfalls als überworfen. Als kürzere oder längere Alternative kann ein Leg auch mit 101, 301 bzw. 701 oder 1001 starten.

Alternative Spielmodi beim Darts für Anfänger

Anfänger kann der Modus »501 Double Out« durchaus in den Wahnsinn treiben. Schließlich ist ein Doppelfeld gerade einmal 8 mm breit und dementsprechend schwer zu treffen. Für Beginner sei demnach der Modus »501 Straight Out« empfohlen, bei dem ein Leg auch mit dem Wurf auf ein passendes Einzelfeld abgeschlossen werden kann. Beim Modus »Master Out« sind Würfe auf  Doppel- oder Triplefelder zum Abschluss zulässig. Bei den Modi »Double-In« oder »Triple-In« muss bereits zu Beginn eines Legs das jeweilige Doppel- bzw. Triplefeld getroffen werden, bevor die Punkte heruntergezählt werden. Landet der Pfeil im gewünschten Feld, werden diese erzielten Punkte beim Herunterzählen dann aber berücksichtigt.

Zahlreiche kleine Spiele laden dazu ein, seine Fähigkeiten am Dartboard auszubauen. In der Regel sind eine Vielzahl von ihnen bei der elektronischen oder dem Automaten in der Kneipe wählbar.

Zur Verbesserung der eigenen Treffsicherheit auf die großen Felder bietet sich insbesondere für Beginner der Modus »Around The Clock« an. Das Spiel beginnt mit der Einfach-1. Hat man diese getroffen, ist die Einfach-2 das Ziel. Dann die Einfach-3 … Gewinner des Spiels ist derjenige, der zuerst alle Zahlen nacheinander und zum Schluss die einfache 20 getroffen hat. Bei einem Fehlversuch ist der Gegner dran, weiter geht es dann mit der zuvor verfehlten Ziffer. Alternativ können Spieler auch mit der einfachen 1 starten und dann im Uhrzeigersinn das Board herumwandern. Auch hier beendet der erfolgreiche Wurf auf die einfache 20 das Spiel.

Alternative Spielmodi beim Darts für Fortgeschrittene

Gerade Fortgeschrittene können sich beim »Cricket« miteinander messen. Hier sind ausschließlich die Felder 15 bis 20 sowie das Bullseye involviert. Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu sammeln. Dafür muss man ein Feld dreimal treffen – entweder durch drei Würfe ins einfache Segment, einem ins einfache und einem ins Doppelfeld oder mit einem Wurf ins Triplefeld. Dann können auf diesem Feld solange Zähler eingefahren und aufgeschrieben werden, bis der Gegenspieler ebenfalls dreimal in diesem Segment getroffen hat. Ist dies der Fall, schließt das Feld für alle, und es muss auf anderen Feldern gepunktet werden. Sinnvoll ist es hier, Druck aufzubauen und dem Gegner sein eigenes Spiel aufzuzwingen. Punktet der Gegner auf der 20, ist es beispielsweise klüger, ihn auf der 19 zu übertrumpfen, anstatt das 20-er Feld direkt zu schließen. Beendet ist das Spiel, wenn der Akteur mit der höheren Punktzahl alle Felder getroffen hat.

Bei der Variante »Tac Tics« kommen zum ursprünglichen Cricket-Spiel noch die Felder 14 bis 10 hinzu. Diese  von Taktik geprägten Spiele erfreuen sich besonders in den USA sehr großer Beliebtheit.

Autoren: Roland Scholten (Bundestrainer beim Deutschen Dart Verband), Markus Scholz und Benjamin Tonn

Unser Tipp aus der Redaktion

Darts: Stars, Legenden, Spektakel

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Das Buch zum Thema

Ein Wurf – 180 –, das Publikum flippt aus! Was noch vor wenigen Jahren ein Kneipenvergnügen war, ist heute ein anerkannter Präzisionssport, der tausende Zuschauer begeistert. Die Athleten werden immer professioneller, neue Rekorde wie am Fließband aufgestellt und Highlights gibt es bei den Turnieren im Minutentakt. Kein Wunder, dass die Veranstaltungen heute Massenevents sind!

Woher kommt diese Faszination? Was ist der Ally Pally? Und wer ist Snakebite? Diese und mehr Fragen beantwortet dieses Buch mit beeindruckenden Storys zur Historie, ausführlichen Porträts der Stars und spektakulären Bildern.

Zudem verrät der Bundestrainer Roland Schotten, wie es um die deutsche Dartsszene steht, was die Spielstärken der Damen und Herren in den Nationalmannschaften sind und wie er die Konkurrenz der anderen Länder einschätzt. So ist es nicht nur die perfekte Unterhaltung für Einsteiger sondern auch für lang jährige Fans.

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