Trainingsqualität von Fitnessstudios, darauf kommt es wirklich an!

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Die Fitnessbranche ist eine der wenigen, die in Deutschland nach mehreren Wachstumsjahren immer noch einen anhaltenden Boom zu verzeichnen hat. Doch welche Faktoren versprechen bei einem Fitnessstudio Qualität und wie müssen Sie die Preise kalkulieren?

Das Angebot auf dem Fitnessmarkt wird immer größer, in manchen Städten schon fast unüberschaubar. Dabei lassen sich grob zwei Trends feststellen. Während sich die Anbieter im Niedrigpreissektor immer wieder aufs Neue mit Tiefstpreisen gegenseitig unterbieten, kommt es im Hochpreissegment zu immer exklusiveren Angeboten bei teilweise erheblichen Preisen. Interessant wird es bei der Frage der Qualität. Was kann man für 5 Euro Wochenbeitrag erwarten? Und was für ein Personal Training für um die 100 Euro? Und noch viel wichtiger: Was bekommt man wirklich für sein Geld?

Qualifiziertes Personal

Ein großes Studio, mit vielen Geräten, Kursen, Schwimmbad, Sauna und einer Getränkebar. Nur möglichst günstig soll es sein. Dieser Kundenwunsch scheint im Fitnessmarkt allgegenwärtig. Das Angebot soll möglichst breit gefächert sein, Wellness und erstklassige Betreuung inklusive. Aber ist das, zumindest im Niedrigpreissegment, überhaupt realistisch? Um es kurz zu machen: Nein, denn gutes Personal kostet Geld. Es gibt viele hochqualifizierte Trainer mit sportwissenschaftlichem Studium und zahlreichen Zusatzausbildungen. Für die übliche Vergütung in einem Fitnessstudio wird allerdings keiner dort arbeiten wollen. Aber selbst hohe Preise sind nicht zwangsläufig Garantie für gute Betreuung. Bei einigen Betreibern gibt es gar kein betreuendes Personal mehr. Selbst die Kursprogramme, wie beispielsweise Spinningkurse werden in einigen Studios ohne Trainer angeboten. Eine Leinwand, ein Beamer und ein abgefilmter Kursleiter ersetzen den Kursleiter.

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Der Trainer ist ein Gesundheitsexperte

Buchtipp aus der Trainingsworldredaktion:  „Starting Strength – Einführung ins Langhanteltraining“. Das grundlegende Prinzip dieser Methode basiert auf Belastung, Erholung und Anpassung, um nicht nur die Muskelleistung, sondern auch das Aussehen und Wohlbefinden des Trainierenden insgesamt zu verbessern. Kein anderes Buch liefert eine ausführlichere Darstellung der einzelnen Aspekte, aus denen sich die wichtigsten Langhantelübungen zusammensetzen. Dieses Buch ist ein umfassender Leitfaden für den Kraftaufbau – die Grundlage für eine gute sportliche Leistungsfähigkeit und nachhaltige Gesundheit. Hier können Sie das Buch direkt im Shop oder über Amazon bestellen.

Solche Entwicklungen dienen der Wirtschaftlichkeit und sollen die Ausgaben der Betreiber senken. Bezogen auf Ihr Training ist das jedoch grob fahrlässig, denn obwohl der Beruf des Fitnesstrainers gesellschaftlich immer noch belächelt wird, nimmt er eine immer wichtigere Rolle beim Erhalt Ihrer körperlichen Gesundheit ein. Er gibt Ihnen vor, welche Übungen Sie wie ausführen sollen, erstellt Trainingspläne und berät manchmal sogar in Sachen Ernährung. Da der menschliche Körper sehr komplex ist, bedarf es einer guten Ausbildung, um den anatomischen Aufbau, die Funktion und Anpassungsmechanismen an Training und Ernährung zu verstehen. Immerhin ist Ihr Körper Ihr Kapital, also sollten Sie ihn auch so behandeln. Dieser Aspekt wird umso wichtiger, da immer mehr Trainierende akute, chronische oder kürzlich behandelte Krankheiten und Schadensbilder aufweisen. Bluthochdruck, Diabetes, Herz OP, Kreuzbandriss usw. erfordern ein individuelles Vorgehen bei der Trainingsplanung und -überwachung. Stellen Sie sich einfach folgende Frage: Wenn Sie ins Krankenhaus müssten und eine Operation anstünde, von wem würden Sie sich lieber operieren lassen? Vom Medizinstudenten in der Ausbildung oder vom Chefarzt?

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Fitnesstrends 

Neben der Qualifikationsproblematik lässt sich immer wieder beobachten, dass die Fitnessbranche versucht, sich stets selbst neu zu erfinden. Mit immer neuen Trends wie zum Beispiel Vibrationsplattformen, elektrischer Muskelstimulation und vibrierenden Hanteln wird frei von jeglicher wissenschaftlicher Grundlage versucht, Fitnesstraining als Wellness zu vermarkten. Wer möchte schon gerne schweißtreibend trainieren. Die gewünschten Effekte bleiben dabei meist aus. Aufgrund massiver Marketingmaßnahmen mit teilweise utopischen Versprechungen bezüglich der Trainingswirkung verkaufen sich diese Angebote aber immer wieder wie warme Semmeln. In eine andere Richtung gehen Trainingsformen wie zum Beispiel CrossFit. Hier werden hoch komplexe Übungen wie Umsetzen, Reißen, Kniebeugen und Kreuzheben bis zur körperlichen Erschöpfung durchgeführt. Dies führt allerdings den Sinn dieser Übungen ad absurdum, indem die so wichtige saubere Technik verloren geht und das Risiko für Fehlbelastungen und Verletzungen stark ansteigt. Gerade bei Trainingseinsteigern kann keine saubere Ausführung von Übungen erwartet werden, wenn professionelle Gewichtheber teilweise mehrere Jahre Techniktraining benötigen, bevor sie auch nur eine Scheibe Zusatzgewicht auflegen.

 

Effektiv – Effektiver

Egal ob Wellness, sanftes Krafttraining, Zumba, Body-Pump oder hartes Cross-Fit Training: Fitnesstrends weisen gewisse Gemeinsamkeiten auf. So werden multiple Trainingseffekte beworben, die jeglicher sportwissenschaftlichen Grundlage entbehren. Das so genannte Functional Training beispielsweise erfreut sich im Moment immer wachsender Beliebtheit, wobei diese Trainingsform teilweise als Allheilmittel dargestellt wird. Dabei wird der Begriff Functional Training meist mit sport- und alltagsspezifischen Bewegungsabläufen mit Zusatzgewicht und auf möglichst instabilem Untergrund assoziiert. Vor allem ein Gerätetraining wird hier kategorisch ausgeschlossen, obwohl dieses in bestimmten Fällen auch sehr funktionell für die zu trainierende Struktur sein kann, zum Beispiel nach Verletzungen oder bei absoluten Trainingsanfängern. Hier ist es wiederum Sache eines gut ausgebildeten Trainers zu entscheiden, welche Trainingsmethoden zum gewünschten Ziel des Kunden führen, anstatt ihm blind die neuesten Trends zu empfehlen. Dies setzt allerdings eine inhaltliche Auseinandersetzung mit validierten Trainingsmethoden und deren Planung voraus. Eine solide Ausbildung und ein gewisses Maß an Erfahrung sind hier unabdingbar.

Grundlegend gilt, dass es „die“ Trainingsmethode nicht geben kann! Zu unterschiedlich sind die Zielstellungen, die Vorerfahrungen und die individuellen physiologischen Voraussetzungen. Seien Sie stets kritisch, wenn Sie mal wieder von der besten oder effektivsten Trainingsmethode hören! Ausdauer, Kraft- und Koordination beeinflussen sich gegenseitig und lassen sich nicht optimal in einer Trainingseinheit gemeinsam verbessern. Physiologische Anpassungen erfordern das Trennen der motorischen Hauptbeanspruchungsformen in den Trainingseinheiten.

 

Maschinen und Hanteln

Die Ausstattung eines Fitnessstudios sollte neben Krafttrainingsmaschinen in jedem Fall auch einen hochwertigen Freihantelbereich umfassen. Nur so können Sie komplexe Übungen wie das Kreuzheben, die Kniebeuge oder das vorgebeugte Rudern trainieren. Auch Anfänger können so unter Anleitung eines guten Trainers wichtige Grundlagen zum Freihanteltraining erarbeiten. Sollte Ihnen im Studio mitgeteilt werden, dass ein besonders „effektiver“ Zirkel existiert oder dass Sie nur einen „Trainingssatz“ machen sollten, ist Skepsis gefragt. Solche Trainingskonzepte dienen oftmals dazu, den Durchsatz im Studio zu erhöhen bzw. die Sportler möglichst kurz die Geräte besetzen zu lassen.

 

Zirkeltraining – im Kreis gedreht

In vielen Fitnessstudios wird neben dem freien Training an Maschinen oder Hanteln das Training in einem Kraftzirkel angeboten. So soll in einer kurzen Trainingszeit optimal Kraft für den ganzen Körper entwickelt werden. Gerade Anfängern und berufstätigen Menschen kommt die Vorstellung, bei geringer Trainingszeit das Maximum erreichen zu können entgegen. Allerdings kommt diese Trainingsform eher den Betreibern der Studios entgegen. Je kürzer die Verweildauer eines Sportler im Studio ist, desto mehr Mitglieder können aufgenommen werden. So einfach sind die betriebswirtschaftlichen Hintergründe vieler Trainingsformen. Mögen Einsteiger zwar noch eine gewisse Zeit auch über ein Zirkeltraining Verbesserungen aufweisen können.

 

Einsatztraining zur optimalen Studioausnutzung

In vielen Studios wird das Einsatztraining aus demselben Grund wie das Zirkeltraining eingesetzt: die Sportler sind wesentlich kürzer im Trainingsbereich und blockieren die Geräte nicht so lange. Zwar werden immer wieder auch Studien angeführt, die zeigen sollen, dass ein „Einsatztraining“ nicht weniger effektiv ist wie das Trainieren mit mehreren Sätzen. Hier gilt im Grunde genommen dasselbe wie bei einem Zirkeltraining. Für Einsteiger und Krafttrainingsuntrainierte mag das noch hinkommen. Sobald jedoch regelmäßiges Training durchgeführt wird und es darum geht, die Leistungsfähigkeit zu steigern und nicht allein darum, den augenblicklichen Zustand zu verwalten, sind mehrere Trainingssätze empfehlenswert. Wie Sie sehen, ist der Fitnessbereich ein „Markt“, bei dem es durchaus um das Verkaufen geht! Trainingsmethoden und -geräte dienen oft eher dem Profit des Betreibers und nicht unbedingt dem optimalen Training der Mitglieder.

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Die 14-Tage Bikini-Figur

Vibrationsplatten und Training mit Elektrostimulation gilt als modern und effektiv. Bei genauer Betrachtung handelt sich dabei jedoch eher um Versprechen, die kaum mit der Realität zu vereinbaren sind. Ohne effektive Trainingssteuerung und reale Bewegungen sind Leistungssteigerungen nicht zu erwarten. Das Entwickeln Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit ist jedoch das wichtigste Ziel, das es umzusetzen gilt, wenn Sie Ihre Ziele durch Sport und Bewegung erreichen wollen.

 

Was wollen Sie wirklich?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Sie sollten sich zunächst klarmachen, ob Sie im Trainingsbereich bereits so erfahren sind, dass Sie ein strukturiertes, zielgerichtetes und vor allem sicheres Training alleine planen und durchführen können. Sollte das der Fall sein, so ist gegen ein günstiges Angebot nichts einzuwenden. Hier ist es wie bei der Miete eines Tennisplatzes, wenn Sie wissen, wie man spielt, mieten Sie lediglich den Tennisplatz und legen los. Wollen Sie hingegen etwas lernen, buchen Sie zusätzlich noch einen guten Trainer hinzu.

Schwieriger wird es, wenn Sie über wenig oder gar keine Trainingserfahrung verfügen. Es wäre fahrlässig, eine Mitgliedschaft abzuschließen, wenn hierbei keine gute und vor allem intensive Betreuung gewährleistet ist. Diese Betreuung sollte Ihnen mehr als 30 Euro im Monat wert sein. Dabei gibt es je nach Betreiber diverse Möglichkeiten, wobei teuer nicht immer automatisch gut ist. Die perfekte Betreuung erhalten Sie im Rahmen eines Personal Trainings, dieses erhalten Sie je nach Region für etwa 50 bis 120 Euro pro Stunde. Wichtig ist hierbei eine gute Trainerqualifikation, fragen Sie einfach nach. Ein abgeschlossenes sportliches Studium, weitere Fortbildungen und Erfahrungen in Sport und eventuell Therapie wären ideal. Außerdem sollte Ihnen der Trainer sympathisch sein, denn im Bestfall buchen Sie ihn in regelmäßigen Abständen immer wieder, um Ihren Trainingsverlauf zu planen, zu steuern und Sie zu beraten. Natürlich gibt es auch noch günstigere Varianten der Betreuung, lassen Sie sich diesbezüglich ausgiebig beraten und stellen Sie vor allem Fragen zur Trainerqualifikation.

 

Fazit

Allgemein sollten Sie bereit sein, für gute Betreuung etwas mehr zu investieren. Und Sie müssen sich klar machen, was Sie wollen. Wenn Sie wirklich ein effektives Training absolvieren möchten, vergessen Sie zunächst mal alle Zusatzangebote wie Sauna, Kurse und Wellness. Sie möchten trainieren, also wird es anstrengend. Dafür erzielen Sie aber auch Resultate. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche, Ihren Körper und das Training. Keine Fernseher, keine Zeitung. Ihr Körper wird es Ihnen danken. Wenn Sie über Trainingserfahrung verfügen, sich mit Trainingsmethoden und Übungen auskennen, kann ein kostengünstiges Discount-Studio durchaus sehr sinnvoll sein, wenn die Ausstattung stimmig ist. Anfänger und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sollten tendenziell lieber etwas höhere Ausgaben einplanen und dafür auf gute, qualitativ hochwertige Betreuung setzen. Letztendlich zahlt sich das für Sie und Ihren Körper aus, denn Sie profitieren von der bestmöglichen Betreuung, indem Sie bessere Fortschritte erreichen.

 

Checkliste für Ihr Studio

Das sollte ein gutes Fitnessstudio bieten:

– Gut ausgebildete Trainer

– Ausreichend Personal

– Einen Freihantelbereich

– Ausreichend Maschinen, so dass auch in Hochzeiten ausreichend Geräte vorhanden sind

– Kursbereich

– Zertifizierung

 

  

Sebastian Wagener

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