Ninjutsu – Die Kampfkunst der Ninjas

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Ninjutsu ist eine japanische Kampfkunst, die sich aus Überlieferungen von Ninja-Schulen zusammensetzt. Diese Kampfkunst ist traditionell und soll immer geheim gehalten werden. Sie wird nur als ein geschlossenes Kampfsystem unterrichtet.

Was ist Ninjutsu?

Ninjutsu ist ca. 1500 Jahre alt und eine eigentlich geheime Kampfkunst aus Japan. Diese Kampfkunst beschäftigt sich mit allen Aspekten des bewaffneten und unbewaffneten Kampfes.

Der Begriff Ninjutsu bezeichnet die Kampfkunst der japanischen Ninja und ist zwischen dem 12ten und 15ten Jahrhundert entstanden. Wortwörtlich aus dem japanischen übersetzt bedeutet Ninjutsu „die Kunst des Erduldens“. Man bezeichnet sie auch als „die Kunst des ausdauernden Herzens“, denn Geduld, Ausdauer und Selbstdisziplin gehören zu den Grundprinzipien der Ninja-Kämpfer.

 

Geschichte

Da diese Kampfkunst hunderte von Jahren geheim gehalten wurde, ist es heute sehr schwierig, exakte Informationen über ihre Entstehung heraus zu finden. Selbst die Geschichte von Ninjutsu wurde mündlich überliefert, deshalb sind die Erzählungen von verschiedenen Meistern und das Geschriebene in den Büchern ziemlich unterschiedlich. Wie fast alle Kampfkunstarten wurde auch in Japan die Geschichte des Landes und des Volkes von Kriegen beeinflusst. In dieser Zeit lebten in Japan viele Mönche, die sich „Yamabushi“ nannten. Diese Mönche waren auf der Suche nach geistiger Erleuchtung. Sie wollten eine Lebensweise entwickeln, die es erlaubt als Mensch im Einklang mit der Natur zu leben. Deshalb fingen sie an ihre natürlichen Fähigkeiten zu testen und stellten ihren Körper auf harte Proben. Somit konnten sie die Grenze ihrer geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit erforschen und kennenlernen.

Im Laufe dieser Kriegsjahre wanderten immer mehr Flüchtlinge aus China und Korea nach Japan aus, um sich vor ihren Verfolgern zu verstecken. Aus diesem Zusammenleben miteinander und füreinander entwickelte sich ein kulturelles, geistiges und kriegerisches Wissen, welches sich zu einer neuen Art des Überlebens formte. Zeit für Zeit verfeinerte sich diese Methode und wurde unter dem ständigen Druck der Truppe des Fürsten zu einem Kampfsystem, dem „Ninjutsu“. Von da an entwickelte sich Ninjutsu frei und mit Vielfalt.

In dieser Zeit haben einige Menschen diese Kampfkunst jedoch auch missbraucht, haben Manuskripte verkauft, so dass die Kampfkunst falsch angewendet wurde. Hierdurch entstand ein negatives Bild von Ninjutsu so wie wir es bis heute noch kennen.

 

Ninjutsu heute…

Bis etwa Mitte des 20ten Jahrhunderts war die Ninjutsu Kunst der restlichen Welt verschlossen. Der 33. Großmeister Toshitsugu Takamatsu und besonders der heutige 34. Großmeister Dr. Masaaki Hatsumi brachten eine entscheidene Wende in die Welt der Ninjutsu-Interessenten. Es ist allein nur durch die beiden Großmeister möglich gewesen, dass die Menschen heute auf der ganzen Welt Ninjutsu trainieren können und dabei eine einzigartig warme Gemeinschaft bilden. Durch viele Seminare in den verschiedenen Ländern sind innige Freundschaften in diesem Bereich international gewachsen.

 

Aufbau einer Trainingseinheit

Das Ninjutsu Training ist sehr umfangreich und abwechselungsreich. Es wird als eine komplette Kampfkunst verstanden, deshalb werden hierbei alle erdenklichen Bereiche eines Kampfes abgedeckt und bis zur Perfektion trainiert. Diese sind z.B.:

 

Klassische Kampfkunst und Basistraining

Hierbei werden, große, körperbetonte und schwungvolle Techniken trainiert. Es geht nicht darum, die Bewegungen schnell auszuführen. Es geht mehr darum, den korrekten Abstand zum Gegner zu finden. Man bekommt ein Gefühl für die Techniken und warum sie funktionieren können. Alle Techniken werden mehrmals langsam geübt und verbessert. Schwachstellen des Körpers werden kennengelernt und genau einstudiert. Es werden diverse Schlag- und Verteidigungstechniken mit den Extremitäten ausgeführt.

 

Moderne Umsetzung der Basis

In diesem Bereich lernt man mit realen Situationen im Alltag umzugehen. Denn eine reale Situation ist sehr stressig, sodass man kaum Zeit zum Nachdenken hat. Man muss schnell handeln können, um sich zu schützen: z. B. lernt man, wie man Angriffe erkennen kann bevor sie stattfinden. Eigene Fehlerquellen werden entdeckt und verbessert. Nicht zuletzt sind auch psychologische Aspekte sehr wichtig, deshalb wird hier oft mit Szenarien aus dem alltäglichen Leben gespielt und Lösungsmöglichkeiten werden besprochen und trainiert.

 

Klassisches Waffentraining

In diesem Training lernt man den Umgang mit verschiedenen japanischen Waffen, sowohl offensiv als auch defensiv. Die Bewegungen sind zunächst langsam, werden aber durch Übung immer dynamischer. Ein wichtiger Aspekt beim Waffentraining ist das sogenannte „Muto-Dori“. So nannte man die Techniken der Verteidigung und Entwaffnung, wenn ein Krieger mit einer Waffe angegriffen wurde. Durch das Training mit Waffen werden alle Muskeln in Armen und Schultern trainiert. Die Bewegungsradien sind sehr groß und geschmeidig.

 

Fazit

Das Training eignet sich für Jedermann. (Welche Kampfsportart ist die Richtige für mich?) Es ist unabhängig von Geschlecht, Vorbildung oder Konstitution. Normalerweise gibt es keine Altersgrenze doch es gilt die Regel: je jünger, desto besser. Manche Lehrer aber setzen ein bestimmtes Mindestalter an. Deshalb lautet meine Empfehlung: Am besten direkt beim Verein Ihrer Wahl nachfragen, das Kind einmal am Probetraining teilnehmen lassen und das Probetraining am besten auch selbst mit anschauen, damit man sich ebenfalls ein Bild machen kann.

Ein Tipp: Es ist besser, sich eine Schule zu suchen, in der man Ninjutsu traditionell erlernen kann. Traditionell bedeutet, dass man eine Schule besucht, in der nur Ninjutsu unterrichtet wird und nicht eine Mischung aus z. B. Ninjutsu und Jiu Jutsu. Vergesst nicht: „Der Weg zum Erfolg hat keine Abkürzung“( japanisches Sprichwort).

 

Vahab Yektapour

 

Quellenangabe:

1. Stephen K. Hayes: Ninja. Falken-Verlag, Niedernhausen/Ts Die Lehre der Schattenkämpfer. 1985

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Über den Autor

Vahab Yektapour

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