Sportpsychologie: Der Wirkmechanismus professioneller Zielsetzung – „Mit voller Kraft voraus!“

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Bewiesenermaßen hat das Thema „Zielsetzung“ im Sport eine immense Bedeutung zur Erzeugung und Aufrechterhaltung der Motivation des Sportlers. Letztlich hängen Erfolg und Misserfolg unter anderem stark von der Qualität der Zielsetzung von Sportlern ab.

Auch wenn die Relevanz von Zielen gerade im Leistungssport auf der Hand liegt, zeigt die Erfahrung immer wieder, dass Sportler und Trainer die Zielsetzungsthematikder Sportpsychologie manchmal als banal abtun und zu oberflächlich behandeln. Sportler und Trainer hingegen, die hinsichtlich ihrer Zielsetzung ihre Hausaufgaben machen und professionell vorgehen, kommen in den Genuss der vollen Wirkungskraft von Zielen.

In diesem Fall tritt ein Wirkmechanismus in Kraft, der einem „positiven Motivationskreislauf“ gleicht. Im Idealfall wird dabei ein Kreislauf erzeugt, der den Sportler im Sinne einer „positiven Spirale“ langfristig zu immer höheren Leistungen antreibt (im Rahmen des Leistungspotenzials des jeweiligen Sportlers). Die wesentlichen Stationen dieses „positiven Motivationskreislaufs“ sind:

 

1) Der Sportler setzt sich zu Beginn ein herausforderndes Ziel, das den zahlreichen „Zielerreichungskriterien“ (wie zum Beispiel die „positive Formulierung“ des Ziels) genügt.

 

2) Wenn das Ziel exakt auf die Situation und Persönlichkeit des Sportlers zugeschnitten ist, führt das zu einem Motivationsschub. Denn nun weiß der Sportler ganz genau, wozu er viele intensive Trainingseinheiten absolviert und was genau er zur Zielerreichung zu tun hat.

 

3) Dieses Bewusstsein und diese Klarheit mobilisieren besonders starke Energie und erhöhen die Anstrengungsbereitschaft. Außerdem intensivieren sich die Konzentration und Aufmerksamkeit auf das sportliche Handeln sowie andere Faktoren, die der sportlichen Leistungsfähigkeit zuträglich sind. Schließlich steigern sich die Disziplin und das Durchhaltevermögen. Diese Faktoren zusammen bewirken am Ende insgesamt einen optimalen Leistungseinsatz des Sportlers.

 

4) Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich erste Erfolgserlebnisse einstellen. Der Sportler erreicht zum Beispiel bestimmte Teilziele, die er sich für die Vorbereitungszeit auf einen Wettkampf gesetzt hat.

 

5) Die Erfolgserlebnisse zeigen dem Sportler, dass er auf dem richtigen Weg ist. Sein körperlicher, mentaler und emotionaler Zustand verbessert sich. Sein Selbstbewusstsein wächst, und er setzt sich nun wieder höhere (Teil-)Ziele.

 

6) Der positive Motivationskreislauf beginnt damit von Neuem, jedoch auf höherem Niveau – es kommt zur „positivenMotivationsspirale“.

 

Jörg Schönenberg

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