Diese drei Übungen können bei Schmerzen im Kiefer helfen

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Kieferschmerzen, Zähneknirschen, CMD: Erhöhte Spannungen direkt in der Kaumuskulatur sind nicht die einzigen Gründe für Kiefer- und Nackenbeschwerden. Auch Fehlstellungen in verschiedenen anderen Bereichen des Körpers, so zum Beispiel ein nach vorn geschobener Kopf oder ein Beckenschiefstand, können über Muskel-Faszien-Züge bis auf den Kiefer übertragen werden. Die Übungen von Dr. Torsten Pfitzer mit Faszienrolle oder Faszienball können gegen diese Beschwerden helfen.

Betroffenen Muskeln bei Problemen im Kieferbereich

Die wesentlich betroffenen Muskeln bei Problemen im Kieferbereich sind:

1. Kaumuskulatur

  • Tiefe Flügelmuskeln im Mund (Musculus pterygoideus medialis und Musculus pterygoideus
    lateralis)
  • Große Kaumuskeln (Musculus masseter)
  • Schläfenmuskeln (Musculus temporalis)

2. Nackenmuskulatur
3. Vordere und seitliche Halsmuskulatur

Im Extremfall können die Kaumuskeln so verspannt oder verkrampft sein, dass es zur sogenannten Kieferklemme (Trismus) führt, bei der der Betroffene seinen Kiefer nur unter starken Schmerzen minimal öffnen kann.

Myofasziale Spannungen können auch zu Kieferfehlstellungen von Oberkiefer zu Unterkiefer, wie beispielsweise Überbiss, Unterbiss und Kreuzbiss, führen. Dieses Zusammenspiel ist oft Auslöser für eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD – »Cranium« ist das lateinische Wort für »Schädel« und »Mandibula« steht für den »Unterkiefer«).

Was ist CMD?

Bei einer CMD handelt es sich um eine allgemeine Funktionsstörung der Kiefergelenke. Eine CMD kann sich außer über Kiefergelenksschmerzen über eine Vielzahl verschiedener Symptome äußern, beispielsweise auch über ein Knacken und Reiben in den Gelenken, Zähneknirschen und -pressen, Verspannungen im Nacken-Schulter-Bereich, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen oder Tinnitus.

Maßgeblich beteiligt ist auch hier eine verspannte, verkürzte Kau-, Nacken- und Halsmuskulatur. Doch auch Zahnfehlstellungen, Engstände, nicht optimal sitzender Zahnersatz, verstärkter einseitiger Abrieb der Zähne und andere Unregelmäßigkeiten, die zu Asymmetrien im Kauapparat, beim Kieferschluss (Okklusion) und beim Kauvorgang führen, sind häufige Gründe für Kieferprobleme verschiedenster Art.

Verspannungen in der Kiefermuskulatur

Diese Ungleichgewichte führen dann ihrerseits wieder zu Verspannungen in der Kiefermuskulatur, die für die meisten Schmerzen verantwortlich sind – die CMD ist letztlich ein Teufelskreis. Werden Beschwerden am Kiefergelenk auf die lange Bank geschoben, kommt es über die Jahre zu Verschleißerscheinungen der Knorpel bis hin zu einer Kiefergelenksarthrose.

Letztgenannte wirkt sich auf die Funktionsfähigkeit aus, mangelnde Beweglichkeit und Schmerz im Kieferbereich behindern das alltägliche Leben.

Auch Zahnschmerzen müssen nicht immer auf einen kranken Zahn oder Entzündungsprozesse zurückzuführen sein. So können auch verhärtete Kaumuskeln Zahnschmerzen vortäuschen. Die Ursache liegt dabei jedoch nicht im Zahn selbst, sondern in Triggerpunkten in der Kaumuskulatur, die in bestimmte Zähne ausstrahlt.

Des Weiteren können Zähneknirschen und -pressen für Zahnschmerzen verantwortlich sein, besonders wenn diese morgens oder unter Stressbelastung auftreten.

Zahnschmerzen und Kieferbeschwerden

Auch wenn Kieferbeschwerden sehr häufig durch verhärtete und verkürzte Kaumuskeln hervorgerufen werden, ist es ratsam, zahnmedizinische und kieferorthopädische Ursachen ausschließen zu lassen. Bei rechtzeitiger Behandlung und durch Entspannung der verantwortlichen Muskeln und des Bindegewebes stehen die Chancen auf Schmerzfreiheit sehr gut.

Übungsprogramm bei Kieferschmerzen

Übung 1: Ausrollen des starken Kaumuskels mit Faszienrolle oder Ball

Übungsprogramm bei Kieferschmerzen für zuhause

Starken Kaumuskel ausrollen © Nils Schwarz | riva Verlag

  1. Stehen oder sitzen Sie aufrecht und entspannt. Setzen Sie die MICRO-Rolle mit der
    gleichseitigen, flachen Hand unterhalb des Kiefergelenks der betroffenen Seite an.
  2. Rollen Sie nun langsam mit etwas Druck den starken Kaumuskel von oben nach unten bis zum Kieferwinkel des Unterkieferknochens hin aus.
  3. Um den Muskel in seiner gesamten Breite zu behandeln, setzen Sie anschließend die MICRO-Rolle ein Stückchen weiter Richtung Gesichtsmitte an. Rollen sie diesmal nach leicht schräg hinten unten, also wieder zum Kieferwinkel hin.

Übung 2: Verdrehen des starken Kaumuskels mit dem Twister

Übungen und Techniken gegen Schmerzen im Kiefer für zuhause

Starken Kaumuskel verdrehen © Nils Schwarz | riva Verlag

  1. Stehen oder sitzen Sie aufrecht und entspannt. Greifen Sie den TWISTER mit Daumen und Mittelfinger in den dafür vorgesehenen Vertiefungen. Setzen Sie den TWISTER an einem schmerzenden Punkt des Kaumuskels an. Üben Sie leichten Druck aus, sodass die Noppen langsam für circa 5 Sekunden ins Gewebe »einschmelzen«, denn so erreichen Sie auch tiefere Bindegewebsschichten.
  2. Anschließend führen Sie mit etwas Druck abwechselnd in beide Richtungen langsame Drehbewegungen aus, sodass das Bindegewebe mitverdreht wird. Halten Sie die Endposition der Drehung für etwa 5 Sekunden. Führen Sie pro Punkt drei bis fünf Drehungen durch.

Hinweis: Durch die raue Oberfläche und die Noppen kann es, je nach Hauttyp, zu Hautrötungen kommen. Diese sind Anzeichen für eine erhöhte Durchblutung. In aller Regel sind sie harmlos und verschwinden nach Minuten bis wenigen Stunden wieder. Führen Sie die Übung beim nächsten Mal mit weniger Druck durch. Sollten die Rötungen außergewöhnlich lange anhalten, suchen Sie gegebenenfalls einen Arzt auf, um den Grund untersuchen zu lassen.

Übung 3: Seitliche Halsmuskeln verdrehen mit dem Twister

CMD: Übungen und Techniken bei Nackenschmerzen und Kieferbeschwerden für zuhause

Seitliche Halsmuskeln ausstreichen © Nils Schwarz | riva Verlag

  1. Stehen oder sitzen Sie aufrecht und entspannt. Neigen Sie den Kopf ganz leicht zu der Seite, die Sie behandeln möchten, damit der TWISTER ins entspannte Gewebe schmelzen kann. Greifen Sie den TWISTER mit der gleichseitigen Hand in den beiden Vertiefungen und legen Sie ihn in der weichen Gewebekuhle hinter Ihrem Ohrläppchen an. Üben Sie leichten Druck aus, sodass die Noppen langsam für circa 5 Sekunden ins Gewebe »einschmelzen«, denn so erreichen Sie auch tiefere Bindegewebsschichten.
  2. Anschließend führen Sie mit etwas Druck abwechselnd in beide Richtungen langsame Drehbewegungen aus, sodass das Bindegewebe mitverdreht wird. Halten Sie die Endposition der Drehung für etwa 5 Sekunden. Führen Sie pro Punkt drei bis fünf Drehungen durch. Währenddessen neigen Sie Ihren Kopf immer wieder zur Gegenseite, um das Gewebe unter dem Twist zu dehnen.
  3. Wiederholen Sie mehrmals die Schritte 1 und 2 jeweils ein Stück tiefer, bis Sie den seitlichen Hals entlang bis zum Schulterübergang durchgearbeitet haben. Bei den letzten ein bis zwei Stellen kann es besser sein, den TWISTER mit der anderen Hand zu greifen.

Hinweis: Es kann angenehmer sein, wenn Sie ein wenig Massageöl benutzen, ohne können
sich die Noppen des TWISTERs zu rau anfühlen.

Autor: Torsten Pfitzer

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