Funktionalität im Training ist gerade ein große Trend. Aber sind Übungen, wie Burpees, Mountain Climbers, Hover, Handstand, die im Functional Training angewendet werden, wirklich neu? Die Yoga Asanas (Übungen) sind zum Teil schon mehrere tausend Jahre alt und genau darin erkennt man diese wieder.
Functional Training wird häufig nur mit Training mit dem eigenen Körpergewicht, mit Kleingeräten oder Athletic Training verbunden. Funktion bedeutet Sinn oder Zweck somit wird Functional Training als zweckmäßiges Training (ob für den Alltag oder im Leistungssport) bezeichnet.
Wo haben die Übungen, wie Burpees, Mountain Climbers, Hover, Handstand, Kopfstand, die im Functional Training angewendet werden, ihren Ursprung? Die Yoga Asanas (Übungen) sind zum Teil schon mehrere tausend Jahre alt und genau darin erkennt man diese Übungen wieder. Yoga (Sanskrit m. Joch, Vereinigung, Integration) ist auch Functional Training und kann, wenn es effektiv eingesetzt wird, in anderen Bereichen des Sports eine Leistungssteigerung und Verbesserung der Beweglichkeit erbringen.
Die Säulen des Yoga
Es wird häufig auf Meditation und Entspannung reduziert, dabei besteht Yoga aus verschiedenen Säulen. Eine dieser Säulen ist Meditation, wobei der Geist durch die Konzentration und Meditation geschult wird. Eine weitere Säule ist der Körper. Die Asanas werden ausgeführt damit „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnt“. Das Schwitzen ist bei Yoga erwünscht, damit der Körper gereinigt wird. Yoga verbindet Körper und Geist, und genau diesen Gedanken finden wir in anderen Bereichen des Sports (beispielsweise Kampfsportarten) wieder.
Yoga ist Teil des täglichen Workout
Immer mehr Männer sowie Frauen aus verschiedenen Bereichen, wie aus der Kampfkunst, CrossFit oder Athletic Training praktizieren zusätzlich zu ihren WOD (Workouts of the day), auch Yoga. In den USA beispielsweise sind Yoga-Klassen teilweise schon fester Bestandteil in CrossFit Boxen. Auch in Europa werden Yoga Übungen immer mehr in CrossFit Boxen gezielt angewandt, um CrossFit Übungen besser umzusetzen. Umgekehrt sind auch Yoga Clubs aufzufinden, in denen Athletic Workouts durchgeführt werden.
Welche Übungen werden dabei häufig angewandt?
Einige Männer haben beispielsweise Probleme mit der Beweglichkeit der ischiocruralen Muskelgruppe und dem Hüftbeuger. Eine der Hauptabfolge des Vinyasa Yoga ist der Sonnengruß. Im Sonnengruß sind z.T. abwechselnd und zeitgleich Dehn- sowie Kraftübungen vorhanden. Die Ischiocrurale Muskelgruppe und der Hüftbeuger werden gedehnt. Die Stützkraft, wie beispielsweise bei Liegestützen, wird dabei geschult.
Anbei zwei Beispiele welche Muskulatur bei der jeweiligen Übung aktiv arbeitet und gedehnt wird:
Adho Mukha Svanasana
Herunterschauender Hund u.a. zur Verbesserung der Beweglichkeit der Ischiocruralen Muskelgruppe
Aktive Muskeln:
An der Wirbelsäule ansetzende Muskulatur: Großer Psoas, obliquus.
Beinmuskulatur: Der Vastus medialis, lateralis und intermedius und der rectus femoris kontrahieren zur Kniestreckung.
Armmuskulatur: Vorderer Serratus, Infraspinatus, teres minor und hinterer Deltamuskel. Die Streckung der Ellenbogen erfolgt durch den Triceps und verhindert ein Zusammensinken der Schulter.
Gedehnte Muskeln:
An der Wirbelsäule ansetzende Muskulatur: Zwerchfell, intercostales.
Beinmuskulatur: Ischiocrurale Muskelgruppe, Gastrocnemius, Soleus, Gluteus maximus. Entspannen müssen sich großer Psoas, Iliacus, Rectus femoris, Tibialis anterior, Tensor fasciae latae und Pectineus.
Armmuskulatur: Latissimus und Teres major. Der Triceps arbeitet exzentrisch.
Virabhadrasana- Krieger; Variante lang
Krieger 1 bietet sich z.B. als Dehnung für den Hüftbeuger an:
Aktive Muskeln:
Rückenstrecker, vorderer Serratus, Deltamuskel, teres minor, Infraspinatus, rectus abdominis exzentrisch, obliquus internus links und externus rechts, kleiner Psoas.
Vordere Beinmuskulatur: Ischiocrurale Muskelgruppe und Quadriceps exzentrisch.
Hintere Beinmuskulatur: Ischiocrurale Muskelgruppe und Quadriceps konzentrisch.
Gedehnte Muskeln:
Latissimus, rectus Abdominis, Pectoralis minor und major.
Vordere Beinmuskulatur: Ischiocrurale Muskelgruppe, Quadriceps (kaum).
Hintere Beinmuksulatur: Quadriceps, großer Psoas, Iliacus, Gastrocnemius.
Dass Yoga mentale sowie körperliche Verbesserungen und Erfolge hervorruft ist bereits mehrfach wissenschaftlich belegt. Nicht nur durch die achsengerechte Ausrichtung der Gelenke, die Kräftigung und Dehnung der Muskulatur, sondern auch durch die Konzentration auf die bewusste Übungsausführung sowie den optimalen Atemeinsatz bei der Ausführung. Auch wenn Yoga meist nicht mit Functional Training in Verbindung gebracht wird, ist es ein zweckmäßiges funktionelles Training.
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