Das Training mit Kettlebells hält immer weiter Einzug in das allgemeine Fitnesstraining. Schauen Sie in einen Shop werden Sie zwei unterschiedliche Arten von Kettlebells entdecken: die Fitness- und die Wettkampf-Kettlebell. Aber wo genau liegen die Unterschiede, insbesondere auch für Ihr Training?
Die wesentlichen Merkmale, an denen sich Fitness– und Wettkampf-Kettlebell unterscheiden sind das Material, die Größe und der Griff.
Die Fitness Kettlebell wird aus Eisen gegossen und mit zunehmendem Gewicht wird der Kugelkörper größer. Und der Griff wird auch bis zu einem gewissen Grad dicker. Das heißt, je schwerer die Kugel, desto dicker wird die Kugel.
Die Competition-Kettlebell ist genormt und aus Stahl
Bei den Wettkampf- bzw. Competition-Kettlebells ist die Größe mehr oder weniger genormt, so dass diese unabhängig vom Gewicht immer die gleichen Ausmaße haben. Sie haben einen Kugelkörper aus Stahl und werden abhängig vom Gewicht gefüllt. Zudem ist der Griff in der Regel etwas dünner und näher zum Kugelkörper. Diese Normierung liegt unter anderem daran, dass die Competition-Kettlebell ursprünglich für den klassischen Wettkampf produziert wurde, bei dem zum einen alle Übungen einarmig ausgeführt werden und eine maximale Anzahl in einer vorgegebenen Zeit absolviert werden muss. Kettlebell-Experte Dr. Till Sukopp: „Beim Kettlebell-Wettkampf geht es darum, dass man innerhalb der Gewichtsklassen die Gewichte innerhalb von 10 Minuten möglichst häufig Überkopf bringt. Das heißt, wer die meisten Wiederholungen schafft hat gewonnen. Der Wettkampf ist ähnlich dem Gewichtheben allerdings als Kraft-Ausdauer-Wettkampf angelegt. Um bei schwungvollen Übungen Energie zu sparen und wackeln zu vermeiden ist der Abstand vom Griff zum Kugelkörper geringer, der liegt der Griff also enger am Köper bzw am Arm.“
Vor allem im Wettkampftraining ist die Form wichtig
Wichtig ist die Art der Kettlebell vor allem für diejenigen, die an Kettlebellwettkämpfen teilnehmen wollen. Dr. Till Sukopp: „Man hat beim Stoßen und beim Reißen, im Wettkampf sehr hohe Wiederholungszahlen. Um da möglichst energiesparend über die zehn Minuten zu kommen, müssen die Bewegungen sehr präzise und immer wieder die gleichen sein. Auch im gleichen Tempo. Je enger die Kettlebell am Arm liegt, desto weniger kann sie beim Weg nach oben am Handgelenk schlackern. Das würde zu Kraftverlusten führen. Je enger die Kugel anliegt und je weniger sie schlackert, desto effektiver kann man sie hochführen. Man spart mehr Energie und schafft mehr Wiederholungen.“
Beim fitnessorientierten Kettlebell-Training entschiedet der Geschmack
Das fitnessorientiere Kettlebell Training ist eher auf Kraft, Power und Explosivität ausgelegt – schnellkräftig oder spannungsbetont bei den langsamen Kraftübungen. Dieses kann dagegen problemlos mit beiden Kettlebells absolviert werden. Dr. Till Sukopp: „Es ist eine Geschmackssache. Ich kann nicht sagen, dass die eine oder andere Kettlebell für das fitnessorientierte Training besser ist. Es hängt von der Sportlerin oder dem Sportler ab, was man als komfortabler empfindet. Die Vorteile bei der Fitness-Kugel liegen ganz klar darin, dass Grifföffnung größer ist und der Griff breiter. Beim Fitness-Training mit der Kettlebell wird der beidhändige Swing gemacht und den kann man besser mit der Fitness-Kettlebell ausführen.“
Ein Vorteil der Competition Kettlebell ist allerdings, dass diese alle einen großen Boden haben. Man kann diese also sehr gut standfest abstellen und dann z. B. Liegestütz darauf machen. Bei den Fitness-Kettlebells geht das erst ab einer gewissen Größe, weil diese sonst leichter Umkippen.
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