Mit Sling Training die Wurfkraft steigern

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Beim Functional Training widmen wir uns vor allem der Entwicklung von funktionellern Bewegungsmustern. Ein relativ leicht zu verstehendes Bewegungsmuster ist der Ballwurf.

Ein perfekter Wurf kann nur funktionieren, wenn alle Glieder der Muskelkette in der oberen Extremität perfekt harmonieren. Ist ein Muskel der Kette schlecht entwickelt, so müssen andere Muskeln dieses Kraftdefizit ausgleichen. Man spricht hierbei dann von einem „weak muscle“ (schwacher Muskel). Durch dieses Ungleichgewicht können Fehlhaltungen als auch -belastungen entstehen, die auf die Zeit gesehen ernste Erkrankungen des Bewegungsapparates zur Folge haben können. Neben der Muskelkette der oberen Extremität gilt es vor allem auch das Zentrum unserer Kraftentfaltung, den Rumpf, effektiv zu trainieren. Das Schlingentraining ein besonders effizientes Mittel zur Entwicklung der rumpfstabilisierenden Muskulatur, als auch zur Beweglichkeitsverbesserung, sein kann, zeigt die nachfolgende Studie. 

Stabilität beeinflusst die Wurfkraft

Die Studie mit dem Titel „Effect of core stability training on throwing velocity in female handball players“ wurde im Jahr 2011 unter Saeterbakken et al. veröffentlicht. Zur Studiendurchführung standen 24 weibliche High School Handballspieler (16.6 ± 0.3 Jahre, 63 ± 6 kg, 169 ± 7 cm) zur Verfügung. Es erfolgte dabei eine Aufteilung in Trainingsgruppe 1 mit 14 Teilnehmern, die ein Sling Exercise Training (SET) neben ihrem regulären Handballtraining absolvierten, und in Trainingsgruppe II mit 10 Teilnehmern, die als Kontrollgruppe lediglich das Handballtraining durchführten. Die SET-Gruppe führte 2 mal wöchentlich ein ansteigendes rumpfstabilisierendes Trainingsprogramm, bestehend aus 6 instabilen Übungen in geschlossener kinematischer Kette (CKCE) durch. Die Messung der maximalen Wurfgeschwindigkeit wurde dabei vor und nach der Trainingsperiode durch Fotozellen gemessen. Ergebnisdarstellend konnte die SET-Gruppe ihre maximale Wurfgeschwindigkeit signifikant um 4,9 % von 17,9 auf 18,8 m/s steigern, während in der Kontrollgruppe die maximale Wurfgeschwindigkeit unverändert blieb. Schlussfolgernd konnte somit belegt werden, dass rumpfstabilisierendes Training die maximale Wurfgeschwindigkeit signifikant verbessern kann. 

Verbesserung von Beweglichkeit und Wurfkraft

Eine unterstützende stärkere und stabilere Lenden-Becken-Hüft-Region kann die höhere Rotationsgeschwindigkeit in multisegmentaler Bewegung unterstützen. Für die praktische Umsetzung können Fitnesstrainer jene Übungen, die den Körper in einer geschlossenen Kinematischen Kette in Instabilität bringen, mit in ihre Trainingsplanung integrieren. Somit kann gewährleistet werden, dass effektivere neuromuskuläre Ansteuerung und Kraftentfaltung auf Dauer entwickelt werden, sodass sportartspezifische Bewegungen wie Werfen e!ffizienter und somit dynamischer ablaufen (Saeterbakken et al., 2011). Schlingentraining kann somit ein geeignetes Trainingsmittel sein, um nachhaltig Verbesserungen der Beweglichkeit als auch der Wurfkraft bei Handballern hervorzurufen.

Quelle:

Saeterbakken A. H., van den Tillaar R. & Seiler S. (2011). Effect of core stability training on throwing velocity in female handball players. Zugriff am 20.02.2014. Verfügbar unter http:// www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20581697!

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Stefan Witetschek

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