Der Volley-Stopp – Technik und Trainingsmethoden

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Bei Netzangriffen kommt man in Versuchung, spektakuläre Punkte zu produzieren. In vielen Netzsituationen muss der Volley nur noch reingespielt werden, trotzdem entscheidet man sich für einen schwierigeren Schlag, oftmals sogar für den Volley-Stopp. Praktische Tipps zur Ausführung finden Sie hier!

Ein effektiver, aber technisch sehr anspruchsvoller Schlag im Tennis. Richtig trainiert, ist dieser mit der Zeit zu erlernen und lässt sich sehr effektiv in das eigene Spiel integrieren.

Ein gut gespielter Volley-Stopp ist in den meisten Fällen mit einem direkten Punktgewinn verbunden. Dadurch, dass der Ball nur minimal „unterwegs“ ist, hat der Gegner kaum eine Chance, frühzeitig zu reagieren, um den Volley-Stopp zu erlaufen. Ist der Stopp jedoch etwas zu lang gespielt, ist es ein Leichtes für den Gegner Sie als Netzspieler zu passieren. Der Volley-Stopp ist ein technisch sehr anspruchsvoller Schlag, besonders weil hier der Faktor „Reaktionszeit“ eine entscheidende Rolle spielt. Eine schnelle Reaktion am Netz ist Grundvoraussetzung für einen sauber gespielten Volley-Stopp. Ein sehr effektives Mittel, besonders für Spieler, die den Weg ans Netz suchen, ist jedoch eine saubere Technik unabdinglich. (Weitere Techniktipps hier: Einhändige Topspin-Rückhand – Technik und Trainingsmethoden)

  

Techniktraining – So führen Sie den Schlag technisch korrekt aus

Der Volley-Stopp unterscheidet sich erheblich von einem normalen Stopp-Ball. Grund dafür ist zum einen die verkürzte Reaktionszeit und zum anderen die extrem verkürzte Flugkurve. Idealerweise stehen Sie bei Ihrem Netzangriff ungefähr 1,5 m vom Netzentfernt. Der Volley-Stopp sollte, ebenfalls idealerweise, 0,5-1 m hinter das Netz auf die gegnerische Seite gespielt werden. Das macht in der Summe eine Flugstrecke von 2-2,5 m. Für diese kurze Distanz benötigen Sie als Spieler viel Ballgefühl. Sie nehmen praktisch das ganze Tempo aus dem Schlag des Gegners heraus und spielen einen weichen, gefühlvollen Volley-Stopp. Von der eigentlichen Technik her unterscheidet sich der Vorhand-Stopp nicht von dem Rückhand-Stopp. Ich werde im Folgenden die technische Ausführung am Beispiel des Vorhand-Volley-Stopps beschreiben: Zunächst einmal müssen Sie sich darauf konzentrieren, den Volley vor dem Körper zu treffen. Der Volley-Stopp wird überwiegend aus dem Handgelenk gespielt. Bei einem Volley-Stopp wird der Ball nicht mit dem Schläger nach vorne gedrückt, sondern das Handgelenk und somit auch Schläger machen eine schnelle U-förmige Bewegung. Sie klappen das Handgelenk quasi beim Treffpunkt um. So nehmen Sie Tempo aus dem Schlag und die Flugkurve des Volleys geht nicht nach vorne, sondern nach oben. Die technische Ausführung ist unter anderem abhängig von der Flugkurve des gegnerischen Schlages. Wird der Ball zum Beispiel vor Ihre Füße gespielt, müssen Sie, um einen Volley-Stopp zu spielen, den Ball aus dem Unterarm noch zusätzlich nach oben drücken. Wie bei dem normalen Stopp-Ball auch, sollten Sie versuchen dem Stopp-Backspin mitzugeben. Dieser Backspin macht den Volley-Stopp noch gefährlicher, denn der Ball springt vom Gegner weg in Richtung des Netzes.

 

Übung macht den Meister – Mit dieser Übung trainieren Sie Technik und Reaktion

Der Volley-Stopp lässt sich ideal in das normale Volley-Training integrieren. Grenzen Sie zunächst das gegnerische Feld auf ein für diese Übung relevantes Zielfeld ein. Markieren Sie sich hierzu eine horizontale Linie, welche in etwa 1,5 m vom Netz entfernt ist. Die Hauptaufgabe besteht darin, den Volley-Stopp in dieses Zielfeld zu spielen. Wenn Sie ein gewisses Gefühl für den Volley-Stopp entwickelt haben, können Sie die Übung spezifizieren, natürlich mit dem Ziel, Ihren Stopp zu perfektionieren. Nun besteht Ihre Aufgabe darin, den Volley-Stopp zum einen wieder in das Zielfeld zu spielen, zum anderen darf der Ball aber nach dem Aufspringen nicht das Zielfeld verlassen. Hiermit üben Sie den oftmals so wichtigen Backspin. Lassen Sie sich für diese Trainingsvariante von Ihrem Trainingspartner 20-30 Bälle zuspielen. Die Übung fordert Sie nur technisch, nicht körperlich. Sie werden das gewünschte Trainingsziel nicht auf Anhieb erreichen. Geben Sie sich Zeit, das notwendige Ballgefühlt zu entwickeln. Diese Übung lässt sich auf jedes Spielniveau anwenden und ist reichhaltig zu variieren. So kann sich der Trainingspartner zum Beispiel stetig mit der Geschwindigkeit des Zuspiels steigern. Je schneller der Ball wird, desto schwieriger wird es für Sie, diesen zu kontrollieren und den Schlag technisch korrekt auszuführen. Hier gilt die Devise: Übung macht den Meister.

 

Tipp: Wenn Sie speziell den Backspin trainieren wollen, dann positionieren Sie sich ungefähr 2 m vom Netz entfernt. Stellen Sie sich seitlich zum Netz. Versuchen Sie nun aus dem Stand einen Ball mit Backspin auf die gegnerische Seite in das Zielfeld zu spielen. Wichtig: Bei dieser Übung wird kein Ball angespielt, Sie schlagen diesen wie bei einem Aufschlag von unten über das Netz.

 

Fazit:

Richtig gespielt, ist der Volley-Stopp ein sehr effektiver Schlag, um zu punkten. Es nimmt jedoch sehr viel Zeit in Anspruch, diesen Schlag so zu trainieren, dass eben diese Effektivität gegeben ist. Im Techniktraining sollte der Schlag auf Vor- und Rückhandseite trainiert werden, damit das eigene Spiel kompletter wird. Wichtig beim Volley-Stopp ist der Backspin. Dadurch, dass der Ball dann vom Gegner wegspringt, ist es noch schwieriger den Ball zu erreichen. Achten Sie jedoch darauf, den Volley-Stopp dosiert innerhalb eines Matches einzusetzen, so dass auch noch der Faktor „Überraschungsmoment“ zur Geltung kommt. Erfahrene Spieler können sich ansonsten sehr schnell auf das Spiel einstellen und Volley-Stopps im Ansatz erkennen.

 

Markus Czerner

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